STAMP Smart Teaching in Accounting – Meeting Place Online 2021 Timisoara
STAMP– Smart Teaching in Accounting – Meeting Place Online 2021 Timisoara
Die AFECA – Association des Européennes à la Comptabilité et à l’Audit – ist ein Netzwerk europäischer Universitäten zur gemeinsamen internationalen Ausbildung von Studierenden und zur weiteren Zusammenarbeit im Bereich Rechnungslegung.
Als Nachfolgeprojekt von DIPCAT zu Beginn des Semesters, wurde im November 2021 das STAMP im Rahmen der Erasmus+ Strategischen Partnerschaft durchgeführt.
Der Höhepunkt der gemeinsamen Aktivitäten ist das Intensiv-Seminar, welches als 5-tägige Blockveranstaltung im Wechsel bei jeweils einer der teilnehmenden Universitäten ausgerichtet wird. Aufgrund der anhaltenden angespannten Corona-Lage wurde das Seminar vom 22. bis 26. November von der West University of Timisoara in digitaler Form via Google-Meets organisiert.
Das Seminar hat mit der Begrüßung des Organisationsteams begonnen, welches durch Cristina Circa und Professor Ovidiu Constantin Bunget, den Hauptorganisatoren der West University of Timisoara, angeleitet wurde.
Anschließend konnten sich die internationalen Teilnehmenden durch verschiedene Ice-Breaker-Aktivitäten besser kennen lernen. Dies erfolgte zunächst durch eine kurze Vorstellungsrunde der Länder mittels einer Powerpoint Präsentation. Daraufhin wurde man in international gemischte Gruppen aufgeteilt, um verschiedene Gemeinsamkeiten – beispielsweise hinsichtlich des Musikgeschmackes oder Lieblingsessens – zu entdecken. Nach dieser Einführung und anschließender Mittagspause startete der Montagnachmittag bereits mit der ersten Fallstudie. Diese wurde vom Ausrichtungsland konzipiert und behandelte das Thema “Digitalization and IFRS”. In nationalen Gruppen mussten zwei verschiedene Aufgaben gelöst werden. Während bei der ersten Aufgabe beispielsweise die Bilanzierung von Bitcoins aufgegriffen wurde, behandelte die zweite Aufgabe den Prozessablauf hinsichtlicher digitaler Dokumentenflüsse im Rahmen buchhalterischer Aktivitäten. Abschließend mussten die Gruppen ihre Lösungsvorschläge präsentieren.
Am Dienstagnachmittag wurde die zweite Fallstudie “Non Financial Information, CSR and Ethics in the Digital Era”, welche durch die Professorinnen aus Italien organisiert wurde, vorgestellt. Für den ersten Teil dieser Fallstudie sollte ein Vergleich zwischen EU-Recht und nationaler Umsetzung in Bezug auf die Angabe nichtfinanzieller und Diversität betreffender Informationen durch bestimmte große Unternehmen gezogen werden. Für den zweiten Teil dieser Fallstudie, der am Mittwochmorgen startete, wurden die Teams wieder international gemischt und das erlernte Wissen des ersten Tages praktisch angewendet. Dabei sollte von vier großen Unternehmen der Geschäftsbericht bzw. die nichtfinanzielle Berichterstattung hinsichtlich verschiedener ESG-Kriterien analysiert werden. Auch die zweite Fallstudie wurde durch die Abschlusspräsentationen der verschiedenen Gruppen abgerundet.
Am Nachmittag startete dann die Einführung in die 3. Fallstudie zum Thema “Taxation in the Digital Era”. Hier stand das Thema Digitale Steuerpolitik sowie Steuervermeidungspraktiken im Vordergrund. Im ersten Teil sollte anhand von EU-Richtlinien und nationalen Richtlinien beispielhaft herausgearbeitet werden, wie die Vorgaben umgesetzt worden sind. Ziel war es das Land mit der niedrigsten bzw. vorteilhaftesten Unternehmensbesteuerung zu bestimmen. Am Donnerstag wurde diese Fallstudie fortgesetzt, indem die Gruppen das Land mit der für sie vorteilhaftesten Unternehmensbesteuerung auswählten und eine Projektion der Bilanz und GuV für die Gründung einer Tochtergesellschaft erstellten.
Am Donnerstagnachmittag startete dann die letzte Fallstudie “Big Data and Audit”, die vom deutschen Organisationsteam ausgerichtet wurde. Im Vordergrund dieser Fallstudie stand die Technik des Process Mining als wertvolles Tool für das Audit. In kleinen Gruppen wurden zunächst inhaltliche Fragen zum allgemeinen Verständnis der Prüfung von Jahresabschlüssen besprochen. Anschließend wurde näher an das konkrete Gebiet des Process Audit und Process Mining herangeführt. Nach dieser theoretischen Fundierung, wurde eine Einführung in die Software von Celonis zum Process Mining gehalten. Auf dieser Grundlage konnten am Freitagmorgen verschiedene Problemstellungen in Gruppen anhand von echten Unternehmensdaten mit Celonis erarbeitet werden und so der Umgang mit der Software geübt werden.
Auf die Beendigung der vierten Fallstudie folgte am Freitag dann eine Verabschiedung durch den Veranstalter der West University of Timisoara, der AFECA und den einzelnen Organisationsteams aller teilnehmenden Länder. Obwohl die Bedingungen durch die Corona-Pandemie eine persönliche Zusammenkunft und gemeinsame Aktivitäten unmöglich gemacht haben, hat das STAMP Online Programm jedoch eine gelungene Möglichkeit geboten, sich dennoch zu vernetzen und sich sowohl auf persönlicher, als auch auf fachlicher Ebene über Ländergrenzen hinweg auszutauschen. In jedem Fall wird den teilnehmenden Studierenden diese Seminar-Woche in guter Erinnerung bleiben und sie war ein bereicherndes Erlebnis in Ergänzung zum gewöhnlichen Unialltag.
Gefördert wurde das Intensive Study Programme durch Mittel aus dem Erasmus+ Programm der Europäischen Union sowie durch Mittel der Nürnberger Steuergespräche e.V. (www.nuernberger-steuergespräche.de).
Weitere Informationen und Fotos zum Programm finden Sie auf der STAMP Projektseite, Instagram.